Traditionen soll man bekanntlich bewahren. Somit war es für uns ganz klar, dass wir trotz unserer intensiven „Turniersaison“ der Einladung von Klipper folgten und am vergangenen Wochenende ins schöne Wellingsbüttel aufbrachen.
Ein weiterer Teil unserer Mannschaft erwog es, neue „Turnierformate“ kennenzulernen und fuhr parallel nach Bremen zum Turnier der „FunVahren“ vom Club zur Vahr.
Natürlich gab es bei beiden Teams einige Absagen im Vorfeld, sodass wir Hamburger tatsächlich das erste Mal ohne eigenen Torwart antraten. Auch am Abend vorher wurde die Gruppe krankheitsbedingt kleiner. Der Rest fuhr mit dickem Schal, Wollsocken, IBU und Nasenspray.
Das Hamburger Wetter zeigte sich zu Beginn wie so oft: Das Gespann „Graupel & Schauer“ fiel über die wunderschöne Sportanlage des Klipper THC her. Laute bayrische Musik begrüßte uns neben dem Geruch von warmen Brezn, Weißwurst und süssem Bier. Wir bezogen unser extra zugeteiltes Partyzelt und ließen den Bierwagen erstmal außer Acht.
Wohl wissentlich, dass in Hamburg selten „ungeübte“ Mannschaften aufschlagen, akquirierten wir uns für jedes Spiel einen neuen Torwart, was bei den Elternturnieren zum Glück meist zum guten Ton gehört.
Man unterstützt sich gegenseitig. Danke an dieser Stelle an alle Unterstützer.
Nach einer schönen und fast regenfreien Begrüßung ging es für uns auch gleich los. Da es sich bei dem Wiesn-Turnier um ein Tagesturnier handelt, hatten wir heute sieben Spiele auf der Agenda.
Wir starteten gleich gegen die „Alsterdampfer“ vom DCaDA (Der Club an der Alster) und wurden sofort wach. Aufgeräumt und fokussiert bei der Sache konnten wir mit einem 2:0 Aufgalopp in das Turnier starten; große Freude im Blau-Weißen Zelt.
Nach kurzer Verschnaufpause erwarteten uns die jahrelangen Turniersieger „Kir Royal“, ebenfalls Klipper THC, zur Begrüßung. Dieses Team ist maximal eingespielt und die Kugel wird schon recht stramm geschlagen. Anyway. Wir haben uns gut verkauft, konnten zwar keine Kugel versenken, haben allerdings auch lediglich nur eine Hütte kassiert. Darüber waren wir happy.
Nun ging es weiter gegen die „Spätzies“ vom Marienthaler MTHC. Hier zündeten wir neu und merkten, dass wir durch einen ruhigen Aufbau, gutes Stellungsspiel und regelmäßiges Auswechseln der inzwischen nass-kalten Füße die Oberhand hatten und konnten drei Angriffe verwandeln und mit einem flotten 3:0 die nächste Weißwurst in Betracht ziehen.
Gestärkt durch das liebevolle Buffet im Versorgungszelt und einigen Fans (Danke an Edel-Fan Nico H. aus HH und Maskottchen Justus mU10 von 78), die sich nun auch bei uns am Rand tummelten und die darauf achteten, dass wir zwischen Regen und dann gewaltiger Sonne nicht dehydrierten, besiegten wir die „Rotfüchse“ vom SV Bergstedt mit 1:0 und zogen ins Viertelfinale ein.
Hier ging uns schon vor dem Spiel langsam die Luft aus, denn die „Hanseschrubber“ vom ETV Hamburg waren natürlich keine Unbekannten. Wir trafen sie bereits öfter auf Turnieren, welche sie meist erstklassig abschlossen. Frei nach dem Motto „egal, das wird schon“, schossen wir los und merkten natürlich flott, dass wir in unserer Konstellation nicht mit ihnen mithalten konnten. Das gegnerische Brett trafen wir dennoch und waren zufrieden, dass zum Ende ein 1:3 auf der Tafel stand und wir uns trotz Niederlage gut verkauft hatten.
Das Halbfinale sollte nochmal eine Menge Kraft kosten. Die Poltergeister vom THC Ahrensburg sind natürlich des Öfteren schon bei uns an der Mittellinie aufgeschlagen. Tore gegen sie zu schießen ist extrem schwer. Eine absolute, durchdachte und eingespielte Turniermannschaft, die das Tor mit Ihrem „2,03 m Hightower-Torhüter“ einfach dicht macht. Aber: nach Spielende stand es 0:0 und wir mussten ins Stechen.
Etwas unklar war die Frage, ob in Penalty-Shoot-Out, Bremer Ecke oder 7m und wenn ja, von wem wieviele… Es folgte je ein 7-m, den wir leider unter oben beschriebenen Kriterien nicht versenken konnten. Zotti-David gegen Rainer-Goliath hatte keine Chance.
Zufrieden konnten wir dennoch vom Platz und nochmal alle Kräfte mobilisieren für das letzte Spiel um Platz 7. Dort warteten erneut die Alsterdampfer vom DCaDA die sich plötzlich verdoppelt hatten und wir es liebevoll „Hamburger Mischkalkulation“ nannten, da sich fremde Schläger & Socken vom UHC Hamburg und Klipper KirRoyal dazugesellt hatten. Das alles war uns Grund genug, nochmal den Mundschutz zu richten und das Stirnband nachzuziehen und Vollgas zu geben. Mit einem „fulminanten“ 1:0 tanzten wir vom Platz, aber der Kampf hatte sich gelohnt.
U78 belegt den 7. Platz von insgesamt 16 Mannschaften
Im Anschluss tänzelten unsere ausgelaugten und durchnässten Körper an den Bierwagen und konnten die Anspannung ablegen. Hier konnten wir endlich bekannte und neue Gesichter begrüßen, den strammen Tag Revue passieren lassen und uns auf den Abend freuen…
Dieser startete in der extra sensationell umgebauten Hockeyhalle, Wiesn-Feeling vom Allerfeinsten.
Spanferkel und weitere „Schweinereien“ ergaben die perfekte Grundlage für eine Partynacht, wohlwissend, dass wir Sonntag nicht mehr an den Schläger mussten. Die Musik bot gut gewählte Dance-Klassiker, die es dann doch schafften, die müden Hockeybeine zu mobilisieren und das erst Ungeahnte doch möglich zu machen: Wir tanzten und feierten bis früh in den Morgen und verließen mit fast kompletter Mannschaft die heiligen Hallen mit dem berühmten (und von uns eigentlich immer angestrebten) THEKENGOLD.
Das war eine rauschende Ballnacht, ein wie immer sensationell organisiertes Turnier, liebe Rasengötter vom Klipper THC. Seit 2011 sind wir fester Bestandteil dieses Events bei Euch. Und wisst ihr was? Wir kommen gerne wieder. Weil es MIT und BEI euch einfach laut, toll, friedlich und freundlich ist.
Danke für Eure Freundschaft!
Eure U78
💙🤍
Text: Kristina Zotlöterer
Bilder: U78 & Klipper THC
U78 belegt den 7. Platz von insgesamt 16 Mannschaften