Die weiße Wand beim „European Recreational Hockey Tournament“ in Krefeld

21. Aug 2024 | Hockey

Mit 22 Spieler-Beinen machten wir uns am 16.08.24 gleich vormittags auf den Weg, um der Einladung von zwei charmanten Clubs vom Niederrhein zu folgen. Ein großartiges Projekt, an dem die zwei Krefelder Clubs CSV Marathon und CHTC ein Jahr lang organisatorisch gefeilt und es nun umgesetzt haben.

Endlich war es soweit und wir waren gespannt was uns erwarten würde. Insgesamt 22 Teams hatten sich angemeldet.

Der kleine(re) Aufgalopp samt Captainsbriefing fand am Freitag ab 15:00 Uhr beim schönen CSV Marathon statt. Hier wurden alle Teams begrüßt, GiveAways verteilt, die ersten Kaltgetränke mit bekannten und neuen Gesichtern getrunken. Unser erste Spiel hatten wir bereits um 17:45. Wir waren guter Dinge, denn wir trafen auf teils vertraute Gesichter vom DSC Düsseldorf, die wir bislang immer recht „gut im Griff“ hatten. Aber etwas zu aufgeregt, klingelte es gleich durch Unaufmerksamkeit im heimischen Kasten.

Mit nur 20 min Spielzeit auf Kleinfeld hieß es dann, sich zu fokussieren und es gelang uns, einen 7m geschickt zu platzieren und den Ausgleich zu erzielen. Kurz vor Ende knallte es nochmal am gegnerischen Brett.
Alle waren happy und beseelt, als Einstand des Turniers mit einem Sieg vom Platz zu gehen.

Zwar hatten wir von Coach Andy für die erste Party des Wochenendes „angezogene Handbremse“ verordnet bekommen, was uns – selbstredend- nicht eindeutig gelang. Die Party auf dem wirklich schönen, logistisch gut durchdachten und „schnuckeligen“
Hockeygelände von CSV Marathon war gespickt durch Foodtrucks mit kleinen Köstlichkeiten, einem gut sortierten Bierwaren und lauter Musik. Hinzu kam ein ordentlicher Regenschauer der die 50 angereisten Österreicher fast vollzählig „oben ohne“ zu DJ Jörgs Beats tanzen ließ.

Zum Schluss war es das gemütliche Beisammensein, das Mitschwofen und der rege und interessante Austausch mit dem OrgaTeam, sodass wir – eigentlich ungeplant – den ersten Abend bereits unangestrengt das berühmte Thekengold holten.

Am nächsten Morgen hieß es Locationwechsel. Heutige Gastgeber-Location war die berühmte Gerd Wellen Hockeyanlage des CHTC.
Wer Hockey mag und versteht, flippt schon bei der uneingeschränkten Sicht von der Terrasse auf zwei sensationelle KuRa-Plätze aus.

Normalerweise wird hier auch Bundesliga gespielt. Nun waren es aber 22 Teams aus dem Fundus „Elternhockey“….obwohl sich beim umherschweifen gleich ein recht hohes Niveau erahnen ließ. Gänzlich ungeübte Anfänger waren hier nicht auf dem Feld, was auch die Vorahnung unseres Coaches bestätigte und er erstmalig eine Nominierung mit den erfahrensten Spielern ausgesprochen hatte.

Wir hatten großes Glück, dass zwei „Edelfans“ aus unseren Reihen mitreisten und somit für Eisspray, gute Laune und kalte Getränke im Team sorgten. Wir danken Euch dafür.

Im ersten Spiel gegen die Gastgeber versagte unsere Chancenauswertung, das Spiel war schnell und flüssig. Nur gerecht, dass wir mit einem freundschaftlichen 0:0 aus dem Spiel kamen.

Danach folgten allerdings nur Siege, das höchste war ein souveränes und überzeugendes 3:0, welches uns den Titel Gruppensieger einbrachte.

Den Tag hätten wir eigentlich so ganz wunderbar mit diesem Titel beenden können und hätten uns in einen der beiden Whirlpools gesetzt, die neben dem Hauptplatz extra errichtet und aufgewärmt worden sind.

…Aber der Spielplan gab etwas anderes vor. Somit hatten wir zum Abend, bei noch molligen 25 Grad und praller Sonne, unsere Freunde vom Club Raffelberg an der Mittellinie in Empfang zu nehmen, um es bestmöglich mit einem Sieg ins Halbfinale am Sonntag zu schaffen.
Wir waren guter Dinge und heiß wie Frittenfett, das Ding zu gewinnen, wohl wissentlich, dass diese Truppe keine reine Hobbymannschaft ist, sie zudem viel trainiert und diverse Turniererfahrung besitzt.

Wir kürzen das Drama ab:
Hitziges und von beiden Seiten starkes Spiel, wir waren viel zu verkopft und fingen uns ein wunderschönes herausgespieltes 0:1 ein.
Das zu verdauen fiel uns schwer, gefühlt kamen wir danach kaum zum gegnerischen Schusskreis, wir strauchelten wie ein umgeknicktes Eichhörnchen und das konnten die Raffelberger natürlich ausnutzen und knallten uns nochmal einen ans Brett.

Peng. Traum vom Halbfinale futsch. Die Stimmung war kurzfristig im Keller. (Anmerkung: Raffelberg wurde später Turniersieger)
Wir wären aber nicht wir, wenn wir uns davon den Abend versauen lassen ließen. Wir ließen das Spiel bei einem Kaltgetränk und köstlichem Buffet im Clubhaus des CHTC Revue passieren und kamen im Anschluss frisch geduscht und aufgerüscht ganz neu rein.
Eine fantastische Playersnight mit top Stimmungsband „12 Inch“ brachte die Masse zum toben und das extra errichtete Partyzelt zum Beben.

Da wir uns einig waren, dass wir Sonntag den immerhin 5. Platz von 22 ins Auge fassten wollen, rissen wir uns bei der Getränkeauswahl etwas am Riemen und blieben (meist) bei einer Farbe im Glas.

Auch hier zeigte sich, was Elternhockey alles mit sich bringt: Gemeinsam feiern, tanzen, fachsimplen, Turniererfahrungen austauschen, über Jugendturniere sprechen: einfach eine gute Zeit haben. Und wie es der Zufall wollte: Auch an diesem Abend sollte der letzte Drink an der Bar uns gehören, umspielt von 20 tanzenden Beinen und einem gehauchten Bummelakka…

Unsere ersten Gegner am heiligen Sonntag war eine extra 18 Stunden angereiste Mannschaft von insgesamt 50 Österreichern. Sie waren für uns keine Unbekannten. So hatten wir uns bereits einige Spiele von ihnen angeschaut und waren sehr positiv überrascht, dass das kleine Bergvolk auch ziemlich gut mit Schläger und Kugel umgehen konnte.
Vergebens hatten wir zwei Abende versucht einen Teil von ihnen an der (gleichen) Hotelbar kaputt zu spielen. Heute waren sie frisch, wollten ebenfalls den Sieg am Sonntagmorgen, zudem hatten sie so eine hohe Man/Womenpower, dass sie einen galanten Blockwechsel hinlegen konnten.

Wir waren bissig und griffig, ein Spiel auf Augenhöhe. Erstmal taten wir uns schwer, später spielten wir viel auf das gegnerische Tor, so dass spät, aber rechtzeitig unsere Kugel in den gegnerischen Maschen des Tores landete. So nämlich!

Nun waren wir „all in“. Völliger Fokus auf Wasser (gab es das gesamte Wochenende neben Kaffee kostenlos) um das letzte Spiel erneut für uns entscheiden zu können.

Das sah das gegnerische Team aus dem Frankenthal allerdings ähnlich. Auch hier fing es schnell an, ein Hin- und Her, inzwischen wurde auch von beiden Seiten etwas körperbetonter gespielt. Keiner schaffte den Abschluss, die Kugel hinter die Torlinie zu bringen. Unser TW parierte auch heute exzellent und war nach 2 tägigen Ansagen aus seinem Kasten bereits etwas heiser.

Es kam so, wie wir nicht wollten: ein verdientes Unentschieden brachte ein 7m Schießen für das finale Ergebnis. Dafür, dass wir dieses Prozedere nicht in aller Ausführlichkeit im wöchentlichen Training geübt hatten, schlugen wir uns ziemlich gut und konnten gleich 2/3 versenken. Team Frankenthal allerdings auch. Dieses Unterfangen wiederholten wir dann mehrmals, bis ein tiefer Blick in die Augen aller und des Schiris besagte: gemeinsamer 5. Platz ist hier angebracht. Zumindest unter Zeitplanaspekten des OrgaTeams und dem spielerischen Gesamtzustand. Für solche Entscheidungen befinden wir uns ja schließlich bei einer Elternhockey-EM und nicht bei der Weltmeisterschaft.

Die Siegerehrung ähnelte quasi der Playersnight, so gut und ausgelassen war die Stimmung bei allen Mannschaften. Zu guter Letzt besiegelten wir noch die Deutsch- Österreichische Freundschaft und absolvierten den klassischen Trikottausch zwischen Herrn Zotter vom Hockeyclub Wien und Frau Zotti von 78.

Das OrgaTeam lobte nochmal öffentlich das freundliche „Stehvermögen“ von uns und beglückwünschte uns zum doppelten Thekengold.

Wir bedankten uns im Anschluss ebenfalls bei den wunderbaren Gastgebern, überreichten Gastgeschenk und Spende an das Kinderhospiz Stups, wo wir gemeinsam mit allen Beteiligten einen Betrag von über 3.500,- €. sammeln konnten.

Großer Dank an an das OrgaTeam für die exzellente, durchdachte und liebevolle Organisation und Durchführung beginnend mit beim Aufgalopp beim CSV bis zum Ende bei Abreise beim CHTC.

Danke an unseren Coach Andy al Saadi, wie immer eine Bereicherung Dich bei uns am Spielfeldrand und am Tresen zu haben, an Wiebke Schielbach und Rainer Jasinski, den besten „Edelfans“ für Euer Dasein und Zutun.

Wir haben für die nächste Wochen auf dem Feld noch drei Turniere in der Pipeline, wir freuen uns auf die Zeit mit dem Team, bekannten und neuen Gesichtern aus der Republik aus der Sparte Elternhockey.

Eure U78

Text: Kristina Zotlöterer
Fotos: U78

Für 78 an den Start gingen

Lutz Dietrich (TW)
Sarah Belke
Lisa Thiesing
Patricia Liermann
Jan Velbinger
Nico Strasske
Tobias Barkmann
Matthias Schmidt
Claus Oberbeck
Kristina Zotlöterer
Andy al Saadi (Coach)

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