EM-Titel wäre möglich gewesen

14. Jul 2023 | Hockey

Vom 30. Juni bis 9 Juli fanden die „Masters Hockey European Championships 2023“ in Nottingham statt.  Dieses erstklassige Turnierformat richtet sich an hockeybegeisterte Damen und Herren in den Altersklassen von ü35 bis ü50 aus, Frankreich, Irland, Italien, Spanien, Niederlande, Schottland, Wales, Deutschland (mit sieben Teams) und Gastgeber England.

Auch drei 78er nahmen bei dieser Europameisterschaft teil und holten in drei verschiedenen Klassen jeweils eine Bronze-Medaille. Janique Bohrmann (ü35), Patricia Liermann (ü45) und Michael „Willi“ Willemsen als Trainer der Damen ü50. Herzlichen Glückwunsch.

Hier die Berichte von Patricia und Willi:

Patricia Liermann

Patricia Liermann

Damen ü45

»Proud to be part of it!«

Wie auch die ü50 standen die ü45er Damen am ersten Spieltag das erste Mal in endgültiger Formation unter Trainer Thorsten Hautzel, gegen England auf dem Platz. Nach einem für England, überraschenden Habzeitstand von 0:0, fielen uns leider die ersten unglücklichen Schiedsrichter Entscheidungen auf die Füße und das Spiel endete mit 3 Toren für England.

Wir waren uns im Rahmen unsrere Vorbereitung bewusst, dass es noch Potential nach oben gab, gewöhnungsbedürftig war, die teilweise doch recht körperlich robuste Spielweise der Gegnerinnen und die mentale Herausforderung den Entscheidungen der Schiedsrichter mit innerer Ruhe und Gelassenheit zu begegnen, selbst, wenn diese offensichtlich nicht ganz so unparteiisch waren, wie sie hätte sein müssen.

In den weiteren Spielen wuchs die Mannschaft immer mehr zusammen, konzentriert und fokussiert folgte eine knappe, heiß umkämpfte Niederlage gegen Spanien, ein Unentschieden gegen Irland, der Sieg gegen Schottland und Wales beförderte uns ins Halbfinale und um Willi zu zitieren ein „EM Titel“ wäre möglich gewesen, wäre uns da nicht der Gastgeber England erneut begegnet.

In diesem Spiel musste ganz besonders unser Trainer einige Schiedsrichterentscheidungen lautstark wegatmen. Nach der erneuten Niederlage gegen England, war mentale Hygiene angesagt, aber allen war klar, wir fahren nicht ohne Medaille, daran ließen wir im letzten Spiel auch keinen Zweifel und schickten Irland mit 3:1 auf Platz 4 nach Hause. 

 
Proud to be part of it!

Als Hockeyspäteinsteigerin und Elternhockeyspielerin wurde ich oft für meinen Ehrgeiz belächelt, wie oft wurde getuschelt und gelästert, wenn ich die extra Meile gegangen bin, Unverständnis, warum ich weite Wege auf mich genommen habe, um von Training zu Training zu fahren, oft bis zu fünfmal die Woche, von Celle nach Hannover, Hamburg, Wiesbaden Frankfurt, Düsseldorf, Krefeld etc.

Nach acht Jahren Hockey stehe ich hier nun und lächele, mit Deutschland auf dem Trikot und mit ner Bronzemedaille um den Hals. Danke an meine Mannschaft, ich hätte mir für den Start auf dieser Ebene keine bessere wünschen können.

Danke an alle, die dazu beigetragen haben, auf die ein oder andere Weise.

Michael "Willi" Willemsen

Michael "Willi" Willemsen

Trainer Damen ü50

»Der EM-Titel wäre möglich gewesen, aber Bronze ist auch fast Gold.«

Der 18er Kader der „Damen 50“ plus Teammanangerin und Physiotherapeutin traf sich am Donnerstag, 29. Juni pünktlich um 16.00 Uhr zum Abschlusstraining in Nottingham. Es sollten uns intensive, tolle Tage bei bestem Wetter erwarten.

Das erste Spiel am Freitag gegen den späteren Finalisten Niederlande wurde knapp mit 1:2 verloren. Es war das erste Spiel, welches wir in dieser endgültigen Formation bestritten. Also war im Laufe des Turniers noch Luft nach oben. Die Gruppenspiele zwei und drei wurden auch erwartungsgemäß gewonnen (7:0 gegen Spanien und 4:3 gegen Schottland).

Auch das Viertelfinale wurde hochverdient gegen Frankreich mit 1:0 gewonnen. Nun stand mit Gastgeberland England im Halbfinale der buchmäßige Favorit vor der Tür.

Eine Minute vor Spielende lagen wir mit 2:1 vorn. Dann gab es eine umstrittene Fehlentscheidung, die uns das 2:2 bescherte. Das Penaltyschießen musste somit entscheiden. Hier glänzte nur England.

Das Spiel um Platz 3 (wiederum gegen die gutaufgelegten Schottinnen) entschieden wir diesmal im Penaltyschießen für uns. Gerne hätten wir unsere Revanche gegen die Niederlande im Finale wahrgenommen.

In Erinnerung an zwei Videobesprechungen pro Tag, professionelle Spielvorbereitungen, kreative Teamevents, tolles Mannschaftsgefüge und, und, und… waren wir alle am Montag, dem 10. Juli wieder wohlbehalten zu Hause bei unseren Familien.

Platzierungen

Damen ü35

  1. Irland
  2. England
  3. Deutschland
  4. Niederlande
  5. Wales

Damen ü40

  1. England
  2. Irland
  3. Schottland
  4. Spanien

Damen ü45

  1. England
  2. Spanien
  3. Deutschland
  4. Irland
  5. Schottland
  6. Wales

Damen ü50

  1. England
  2. Niederlande
  3. Deutschland
  4. Schottland
  5. Wales
  6. Frankreich
  7. Irland
  8. Spanien

Herren ü35

  1. England
  2. Spanien
  3. Deutschland
  4. Schottland
  5. Frenkreis
  6. Wales

Herren ü40

  1. England
  2. Deutschland
  3. Frankreich
  4. Wales
  5. Schottland
  6. England (Spirit of Masters)

Herren ü45

  1. Niederlande
  2. England
  3. Frankreich
  4. Deutschland
  5. Irland
  6. Wales
  7. Schottland

Herren ü50

  1. Spanien
  2. Niederlande
  3. England
  4. Deutschland
  5. Schottland
  6. Frankreich
  7. Wales
  8. Italien