Am 23. März 2023 ging es für uns, 30 Hockeyspielende der Jahrgänge 2007 und 2008, nach Chile. Hier blieben wir ganze drei Wochen, um Hockey zu spielen und ganz viel Spaß zu haben. Letztes Jahr besuchten uns die Chilenen des Clubs Deportivo Manquehue, in diesem Jahr erfolgte der Gegenbesuch.
An einem verregneten Donnerstag ging die große Reise in Hannover los. Um 16.00 Uhr trafen sich alle Mitreisenden am Flughafen. Die Eltern nahmen nur schwer Abschied, während die Kinder alle schon mit dem Kopf in Chile, bei 28 Grad und Sonnenschein, waren.
Unbesorgter Weiterflug
Mit dem Flugzeug ging es zunächst nach Paris, wo wir nur wenig Zeit hatten, unseren Anschlussflieger nach Santiago zu kriegen. Vor der Abreise hatten wir die Sorge, dass unser Flug aufgrund der Proteste gegen die Rentenreform in Paris ausfallen würde. Zum Glück passierte dies nicht. Fast 15 Stunden dauerte der Flug, bis wir um acht Uhr morgens landeten.
In Santiago warteten schon Luis, unser netter Übersetzer für die nächsten Wochen, und der Bus, der uns zum Hockey Club Manquehue bringen sollte.
Hier wurden wir mit einem leckeren Mittagessen erwartet und hatten anschließend Zeit, den Club zu erkunden. Der Club Manquehue wurde 1916 gegründet und liegt im Nordosten von Santiago.
Auf dem riesigen Gelände gibt es für die Mitglieder Möglichkeiten, Sport zu treiben, Freunde zu treffen oder einfach seinen Nachmittag zu verbringen. Es gibt einen Pool, eine Bibliothek, Sporthallen und zu unserem Glück zwei Hockeyplätze. Wir bekamen die Verteilung der 78er auf die Gastfamilien und wurden am frühen Abend von diesen abgeholt.
Alle verstanden sich gut
Vor der Reise gab es schon große Aufregung um die Frage, wie die eigene Gastfamilie denn so sein wird, doch diese legte sich schnell und im Endeffekt war alles nicht so schlimm, wie befürchtet. Im Gegenteil, alle verstanden sich gut.
Nach der ersten Nacht in Santiago wurde es nun aber wieder Zeit, unsere Hockeyschläger in die Hand zu nehmen und die Hockeyplätze Santiagos unsicher zu machen.
Wir spielten ein kleines Turnier bei Manquehue gegen drei chilenische Hockeymannschaften. An die chilenische Sonne mussten wir uns erst noch gewöhnen und das Hockeyspielen fiel uns bei der Hitze schwer.
Gute Ergebnisse
Trotzdem gingen wir nicht leer aus. Die Jungs und das A-Team der Mädchen holten den 1. Platz und die Mädchen des B-Teams den zweiten.
Die nächsten Tage verbrachten wir damit, Santiago und Umgebung kennenzulernen und uns ordentlich für die kommenden Spiele gegen den PWCC (Prince of Wales Country Club) und Manquehue warmzuspielen.
Am Donnerstag den 30. März fuhren wir für drei Tage nach Concepción, die drittgrößte Stadt Chiles. Hier wurden wir herzlich vom Country Club Concepción empfangen, bei dem wir für die nächsten Tage zu Gast waren.
In Concepción besichtigten wir eine Kohlemine und bei einer Führung durch die Stollen viele interessante Erklärungen.
Für die kommenden Tage waren eine Wanderung, ein Ausritt durch die Anden, ein Ausflug nach Valparaíso, die Besichtigung des höchsten Gebäudes Santiagos und viel Hockey geplant.
Den meisten gefiel das Reiten am besten, wir durften alle auf einem eigenen Pferd durch die Berge reiten. Es war zwar sehr staubig, aber dennoch eine schöne Erinnerung.
Sieben Stunden nach Argentinien
Entspannung war hiernach nicht vorgesehen, denn es ging direkt weiter nach Mendoza, das im Westen von Argentinien liegt. Sieben Stunden fuhren wir, davon den größten Teil durch die Anden.
Das Panorama war beeindruckend. In Mendoza übernachteten wir in einem Hotel und spielten vier Spiele in einem richtigen Hockeystadion. Später hatten wir noch die Möglichkeit, die Innenstadt der Millionenstadt Mendoza zu besichtigen.
Es gab Eis und anschließend wurden wir durch eine Schokoladenfabrik geführt, wo wir auch mal probieren durften.
Am letzten Tag in Mendoza gingen wir zum Raften in einem Schlauchboot. Zwischendurch machten wir einen Stopp und durften ein Stückchen flussabwärts schwimmen. Danach hatten wir noch Zeit am Pool, bevor die Betreuer ankündigten, dass für den Abend eine Überraschung geplant sei.
Mamma Mia zum Abschluss
Voller Neugier fragten wir die Betreuer aus, doch sie hielten dicht. Am Abend wurde beim Abschlussessen im Mendoza Rugbyclub angekündigt, dass ein Karaokeabend veranstaltet werden sollte. Hier bildeten nicht nur die Mädchen und Jungs jeweils ein Team, sondern auch die Betreuer. 30 Minuten hatten alle Teams Zeit, um Choreo und Gesang einzuproben.
Die Betreuer performten zuerst und „sangen“ voller Hingebung und Sehnsucht die Hymne von Hannover 96: „96 – Alte Liebe.“ Irgendwann stimmten alle mit ein und nach kräftigem Applaus folgten nun die Jungs mit dem Lied „Tequila“ und ordentlichen Tanzmoves, auch hier war die Mühe deutlich zu erkennen, die sich die Jungs gemacht hatten. Den Abschluss machten die Mädchen mit „Mamma Mia“ und einer dramatischen Tanzeinlage.
Am nächsten Tag ging es über die Anden zurück nach Santiago. An den Gedanken, in ein paar Tagen wieder im regnerischen Hannover zu stehen, mochte sich noch keiner so richtig gewöhnen und deswegen wurde nochmal jede Sekunde der Reise ausgekostet.
Es folgten eine Besichtigung des alten Stadtkerns, eines Kunsthandwerksmarktes und ein Abschlusstag im Club mit einem letzten Spiel gegen unsere chilenischen Freunde. Beim Abschlussgrillen am Abend wurden Geschenke überreicht und wir hatten nochmal richtig Zeit, um uns von den Chilenen zu verabschieden.
Viele unvergessliche Momente
Diese drei Wochen – bis zum 14. April 2023 – sind wie im Flug vergangen. Wir konnten unglaublich viele unvergessliche Momente sammeln, haben neue Freunde gefunden und sind auch untereinander näher zusammengerückt.
Ein besonderer Dank gilt unseren Sponsoren und dem Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie, das mit dem Bundes-Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ die Reise großzügig gefördert hat.
Text: Antonia Däscher
Weitere Impressionen findet ihr
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